Chronik von 1918 - 1922

1918

Pfarrer Ribarits schildert ausführlich und teilweise mit pathetischen Worten die Ereignisse des Weltkrieges im Jahr 1918 und versucht sich auch als politischer Kommentator. Sein Beitrag ist es wert, dass er ungekürzt und in voller Länge Eingang in die Chronik des Ortes findet:
"Der Jahresanfang traf uns in militärischer Position die vom Feind weit überlegen war. Der Reif der Weltsperre unserer Feinde zerbrach in Russland und Rumänien und ließ uns wenigstens auf einer Seite aufatmen. Die Hoffnung jedoch, die wir an den Brestlitowsker und später den Bukarester Friedensvertrag knüpften, erfüllte sich nicht. Russland in materieller und moralischer Auflösung bedeutete zwar keine ernsthafte militärische Sorge, doch die Beziehungen der inneren Unruhe nahm doch eine größere militärische Kraft in Anspruch, der Friede war nur auf dem Papier vorhanden, in Wirklichkeit nicht. Unsere Gefangenen in Russland konnten die Landesgrenze nur auf Fluchtwegen und unter größten Gefahren erreichen. Die gehässigsten und grausamsten Feinde der Gefangenen waren die verräterischen tschechischen Truppen, die sich zu einer vereinigten Armee zusammen taten. Als solche wurde sie von der Entente als rechtmäßiger Kriegspartner anerkannt. Sie verhinderten die Heimkehr unserer armen Gefangenen. In unserer Gemeinde kamen die ersten Gefangenen Anfang Frühling heim, von denen viele in der Zeit ihrer Gefangenschaft ein gutes Los erfahren hatten. Viele jedoch brachten bittere Erfahrungen mit sich. Mit Rumänien ging der Austausch der Gefangenen der nahen geographischen Lage wegen schneller von sich.

Die Ordnung und Sicherheit in Russland löste sich zur Gänze auf und in dem Land voll Wirrnisse trampelten die bösen menschlichen Leidenschaften über den allmächtigen Zaren aller Russen, der von den eigenen Soldaten erschossen und samt seiner Familie niedergemetzelt wurde. Die Tragödie des Zaren, der den Krieg heraufbeschworen hatte, war seinem Ende zugegangen. Auf den Trümmern einer in schmachvollem Misserfolg endenden Kriegspolitik verlor er nach seiner Krone nun auch sein Leben.

Bisher mengte sich Amerika nur mit Lieferungen von Lebensmitteln und Waffen in den europäischen Krieg ein, nun mobilisierte er auch seine schnell organisierte Armee gegen uns. Infolge der Einmischung Amerikas zeigte sich unsere Zukunft nicht rosig, da infolge der russischen Revolution, die den Eintritt Japans zufolge hatte, der östliche Himmel sich wieder bewölkte, wo bereits der rosige Morgen des Friedens gedämmert hatte. So wurde aus dem europäischen Krieg ein Kampf der Kontinente. In Frankreich, in dem auch schon unsere Soldaten kämpften (auch Donnerskirchner fielen in französischer Gefangenschaft) flammte und stürmte noch einmal der Weltkrieg auf und in ihm glühte alle Kraft und Glut des Kampfes der Völker und Rassen.


Unsere Feinde führten Amerika, Asien, Afrika und Australien in den Kampf auf den europäischen Kriegsschauplatz, um im verlängerten Krieg um den ungleichen Kampf durch ihre Übermacht uns in die Knie zu zwingen. Wie in Frankreich die Deutsch
en, standen wir in Italien der ganzen Welt gegenüber, wo unsere Sommeroffensive infolge des vielen Verrates und der Erschöpfung unserer Soldaten mit einem Misserfolg endete. Die weiteren Anstrengungen waren nur mehr Endzuckungen des übermenschlichen Ringens, bei dem über unsere Feinde die weltgeschichtliche Schande kommt, Europa mit dem Schwert der Kontinente durchbohrt zu haben. Dass dieser Krieg nicht so endete wie das die errungenen Erfolge und die Opfer erwarten ließen, ist nicht unsere Schande. Der unparteiische Historiker wird es Frankreich, Italien, England nicht als Ruhmesblatt anrechnen, dass sie nach 4jährigem Ringen nur durch Inanspruchnahme der fremden Kontinente die deutsche und die österreichisch-ungarische Armee zur Ergebung zwingen konnten, auch das nicht durch Waffen, sondern durch Betonung des Selbstbestimmungsrechtes, welches sie unter die Völker und Rassen brachten, die die österr.-ung. Monarchie bildeten.

Dem Feind gelang es den Samen der Zerrüttung zu säen, auch in den Viererbund der Mittelmächte, dessen Folge zunächst der Austritt Bulgariens, dann der Türkei war. Damit begann die Auflösung, welche von dem Friedenswunsch gefördert, der das Herz aller Kriegsführenden erfüllte, die rasche und unerwartete Beendigung des Krieges mit sich führte.

Den Frieden hätte jedoch das Ringen der Waffen noch immer nicht zustande gebracht, wenn nicht jene politischen Kräfte dabei eine Rolle gespielt hätten, die auch bei den Kriegsereignissen mitwirkten. Von der südslawischen Revolte an bis zur belgischen Frage, von den tschechisch-slowakischen Bestrebungen bis zum Polenproblem, von der Auflösung der österreichisch-ungarischen Aussöhnung bis zur Staatsbildung des in Trümmer zerfallenden Russlands, von der französischen Revanche-Idee bis zur italienischen Aspiration, von der englischen Seemacht bis zum deutschen Welthandel schwebten alle Probleme der Weltpolitik über den Bajonetten. Dazu kamen noch die seelischen Revolten, hervorgerufen durch die Ungerechtigkeiten des Krieges, die Blut- und Geldopfer, die ungleich verteilt waren, im Herzen des Volkes. Die vielen Requirierungen, die Unredlichkeiten der Zentren, die unmäßige Teuerung, die schnelle Bereicherung einzelner Personen, besonders der Kriegslieferanten, die schwierigen Lebensverhältnisse, hatten eine derartige Verbitterung hervorgerufen, dass nur ein kleiner Funken fehlte um das Pulverfass, auf dem die Menschheit stand, zu entzünden, nur ein starker Ruck, um die äußerst gespannte Sehne zum Bersten zu bringen, die bisher von der Macht der militärischen Disziplin zusammen gehalten wurde.

Am 3. Okt. brach endlich in Budapest die Revolution aus, deren erstes Opfer Graf Stefan Tisza war, der als einer der Entfacher und Hetzer des Krieges von einigen Soldaten in seiner Wohnung erschossen wurde. Das zermürbte Militär schloss sich der Revolution an, deren erstes Ergebnis der Sturz der Regierung und die Bildung des Nationalrates war, der die Regierung mit Graf Michael Károlyi an der Spitze in die Hand nahm. Der Nationalrat schuf aus seinem Kreise mit der Präsidentschaft Michael Károlyi das Volksministerium, während die Präsidentschaft des Nationalrates der Pfarrer von Budapest, Johann Bock, Abgeordneter, übernahm. Nun folgten in fieberhafter Eile die Weltereignisse aufeinander. Die österr.- ung. Monarchie zerbarst, Ungarn löste sich von Österreich, und auch die Person des Königs verband die beiden nicht mehr, da der König Karl IV. der ein besseres Los verdient hätte, den demokratischen Forderungen der Zeit nicht widerstehen konnte und zuerst als Kaiser von Österreich, dann auch als König von Ungarn abdankte, dessen hl. Stephanskrone kaum zwei Jahre sein Haupt geschmückt hatte.

Von Budapest aus schlugen die Wogen der Revolution auch aufs Land über, besonders auf die von Nationalitäten bewohnten Grenzzonen, wo viele Grausamkeiten und Raubzüge von den Tschechen, Slowaken, Kroaten, Serben und Rumänen vollführt wurden, die von den Ergebnissen ihres Verrates berauscht die These des Selbstbestimmungsrechtes so erklärten, dass sie die schutzlosen ungarischen Beamten vertrieben und die ungarische Bevölkerung ausplünderten.

Auch unser deutsches Gebiet blieb nicht ganz ohne Ausschreitungen. Der Zorn des aufgewiegelten Volkes ließ sich in einzelnen Gemeinden gegen die Notare und die jüdischen Kaufleute zu Gewalttätigkeiten hinreißen. Die Bewohner unserer Gemeinde benahmen sich am Anfang sehr nüchtern und kaltblütig. Einige Maulhelden versuchten auch hier Unfug zu treiben und Propaganda für einen Anschluss an Deutsch-Österreich zu machen, doch erlitten sie vorläufig an der nüchternen Denkungsart des Großteiles der Bevölkerung Schiffbruch. Die Zukunft ist uns allerdings unbekannt, wir erleben so kritische Tage, an denen von einem Tag zum anderen die gegensätzlichsten Interessen zur Geltung kommen.

Es wurde der Nationalrat der Gemeinde gegründet, der zur Aufrechterhaltung der Ordnung für die Lebens- und Vermögenssicherstellung die Bürger- und Nationalgarde aufstellte, die jedoch nicht viel Arbeit hatte. Das unreife Grölen einiger junger Burschen und das Einschlagen von Fensterscheiben hatten ihren Ursprung eher in der Wirkung des Weines als in der revolutionären Stimmung. Das Pfarrgebäude blieb unversehrt. Gegen die Person des Pfarrers erfolgte nur insofern ein Angriff in verhüllter Form, indem die Jugend in einem anonymen Brief gegen die Anrede "Du" protestierte. Habeat sibi!

Die Soldaten kamen langsam, zerschlissen, müde - von Südslawen, Kroaten, Polen und Österreichern - ausgeraubt nachhause, begannen ihre friedliche Arbeit. Die arbeitenden Hände wurden schon sehr benötigt, da uns Anfang Nov. unsere russischen Kriegsgefangenen verließen. Infolge dessen ging die Landwirtschaft dem Ruin entgegen.

Ein Teil unserer Kriegsgefangenen schmachtete jedoch noch immer in den Gefangenenlagern Russlands oder in den Sammellagern Italiens, deren Heimtransport unheimliche Schwierigkeiten im Wege stehen. Der Großteil der Russlandheimkehrer bot ein erbarmungswürdiges Bild, doch ihre Klagen bezogen sich nicht auf die Russen, sondern auf unsere gewesenen Verbündeten, auf die von Österreich abgefallenen Völkerschaften, die sich wie grausame Räuber auf sie stürzten.

So traurig endete für uns der große Krieg, den wir niemals als etwas anderes, als einen Versuch zu unserer Vernichtung und ihrer Abwehr betrachteten. Wie weit dies gelingen wird, wird sich auf der Friedenskonferenz erweisen, der wir mit fieberhafter Erwartung entgegen sehen und mit der vertrauensvollen Hoffnung, dass sie den Hunger der verschiedenen Nationalitäten nach ungarischem Gebiet mäßigen werden.

Der Zusammenbruch des mächtigen Deutschen Reiches, und die Vertreibung jener talentvollen Dynastie, entfacht auch dann ein schmerzvolles Empfinden im Herzen des nüchternen Beobachters, wenn ihre Sünde in der Entfachung des Krieges tatsächlich so groß war, wie das jetzt von jenen Kreisen behauptet wird, die vier Jahre hindurch Lobhymnen über sie sangen. Nichts ist neu auf dieser Welt! Es wiederholt sich das Märchen des Esels und des sterbenden Löwen.

Am 16. Nov. ging die Sonne des 900jährigen ungarischen Königreiches unter. In Budapest wurde die Volksrepublik ausgerufen, der junge König verlor den Boden unter den Füßen und zog sich ins Privatleben zurück. Der letzte Strahl des Glanzes des Königreiches war der Besuch des königl. Paares in Debrecen, als noch die Ungarn glücklich waren und sich freuten alle Pracht dem ersten Ungarn und seiner hehren Gemahlin zu Füßen legen zu können.

Kaum einige Tage nachher verließ er das Land, zog nach Wien, wo er jedoch auch feindliche Gefühle antraf, so dass er gezwungen war sich ganz von der Bühne der Geschichte zurückzuziehen.

Was nun folgt, dessen Aufzeichnung gehört nicht zur Aufgabe des Lokalchronisten, es ist ein neues Kapitel nicht nur in der Geschichte Ungarns, sondern der ganzen Welt, deren Aufzeichnungen die Aufgabe anderer sein wird.

Das arme Ungarn stand nach der allgemeinen Entwaffnung schutzlos inmitten feindlich gesinnter Völker, die diesen Umstand auch benützten um den 1000jährigen Leib des Landes zu zerreißen. Die führenden Kreise ballten zwar die Fäuste, doch konnten sie nichts tun, als im Interesse der Rettung der Integrität des Landes zu protestieren und sich auf die geschichtliche Gerechtigkeit zu berufen. Wie die Friedenskonferenz, zu der Mitte Dez. auch Präsident Wilson einlangte, auch Gerechtigkeit zu Teil werden zu lassen. Diesem viel geprüften, verleumdeten Land, das nach alter österreichischer Art der Welt falsch vorgeführt wurde. Dies ist ein Geheimnis der Zukunft, vom dichten Schleier verhüllt. "Schlecht sind die Zeiten, böse Sterne kreisen. Rette, o Herr, vor großer Gefahr unser schönes Ungarnland!"

Abgesehen von den Weltereignissen, die die Bevölkerung der Gemeinde stets in Aufregung hielten, kamen große Ereignisse im Leben der Gemeinde nicht sehr vor. Der Winter wurde vom Frühling abgelöst mit seinen Arbeiten und so begann das Dorfleben wieder seinen gewohnten Gang. Viele Arbeitshände fehlten, in den Weingärten und auf den Feldern, darum konnte die Arbeit nicht zur Zeit und gründlich verrichtet werden. Doch Dank des günstigen Wetters war die Ernte von Getreide, Obst, Hülsenfrüchten und Kartoffeln nicht schlecht.

Die Weinernte war qualitativ zufriedenstellend, doch die Qualität erreichte bei Weitem nicht die vom vorigen Jahr, dessen Preis, horrendum dictu, auf 14 - 15 kr. der Liter stieg. Preis einer Kuh 4 - 5.000, ein Paar Ochsen 13 - 14.000, ein Paar Stiefel 4 - 5000, ein Katastraljoch Acker 8 - 9.000, ein Joch Weingartengrund 14 - 15.000 kr. Ein Anzug kostete 2000 kr. 1 kg, Fett 70 - 80 kr., 1 kg Rindfleisch 26 kr., 1 kg Kirschen 3 - 4 kr.

Der Tauschhandel mit Österreich wurde zur Lebensnotwendigkeit, wir gaben unsere Früchte für Industrieartikel, Zucker, Kaffee, Kerzen, Zwirn, Petroleum usw.

Die weiße Taube des Friedens stieg nicht aus dem Geschützdonner, sondern aus der Seele der Menschen empor, die schon satt war des Blutes und des Elends. Die alte Weltordnung krachte schon in allen Fugen. Dieses System musste nach dem Krieg verschwinden, samt der Macht der auserwählten Klasse. Das arbeitende Volk verlangte Demokratie, Gerechtigkeit und Recht, damit es selbst über sein Schicksal entscheiden könne: Sie verlangte es für die vielen Leiden des Krieges. Das mahnende Wort der fieberhaften Zeit verstand vor allem die Kirche, die sogleich ihre aufklärende und moralische Kraft spendende Arbeit in der neuen Zeit antrug, obwohl der Sturz des 900 Jahre alten Königreiches und die Vernichtung der juristischen Bedeutung der Stephanskrone sie empfindsam und schmerzlich berührte. Trotzdem können wir nicht ohne Besorgnis in die Zukunft blicken, da die zur Herrschaft gelangte linksradikale Richtung keinerlei Sicherung für das Weiterwirken der Kirche in ihrer Arbeit zur Erziehung auf Religiosität, Pflichterfüllung, Ausdauer bietet. Wenn auf diesem Gebiete die Diener der Kirche von höherer Instanz keine energische und gutwillige Unterstützung bekommen, wir totus mundus vae clamabit ("die ganze Welt wird wehklagen"). Denn es ist furchtbar nur auszudenken, das Volk ohne Gott, Religion und Moral zu wissen.

Zu den traurigen Erscheinungen der Kriegs- folgen gehörte die Verrohung der Seele der vom Kriegsschauplatz heimgekehrten Soldaten durch revolutionäre Ideen. Selbst diejenigen, die von den Kriegsschauplätzen, Spitälern und der Gefangenschaft den Ortspfarrer oft mit ihren Briefen aufsuchten und von ihm seelischen Trost und Erholung baten, kamen verändert nachhause und wenn sie auch nicht gerade feindliche Gesinnung bewiesen, so zeigten sich doch Gleichgültigkeit, die schmerzliches Gefühl und bittere Enttäuschung in ihm erweckten".

Kehren wir zurück von den Geschehnissen in der weiten Welt nach Donnerkirchen. Die große Teuerung und das Elend ist eine allgemeine Erscheinung im ganzen Land, besonders im benachbarten Österreich.

Eine Folge dessen ist jene gefährliche Krankheit, die sich unter dem Namen "Grippe" über die ganze Welt verbreitet und besonders in den Städten das Leben vieler tausender Menschen auslöscht. Auch unsere Gemeinde wird von dieser Gefahr nicht verschont - doch mit tödlichem Ausgang nur bei den slowakischen Arbeitern am Seehof (Grund: schlechte Ernährung, mangelnde Bekleidung,?). Im Übrigen sind die Matrikel sprechende Zeugen für die traurige Tatsache, dass die Todesfälle die Geburten überwiegen.

"Am Ende des Jahres begegnen uns traurige Anzeichen der Verrohung der Seelen und der gänzlichen Auflösung der gesetzlichen Ordnung".
Als Beispiel nennt Pfarrer Ribarits den Hostienraub in der Kirche:

"In der Nacht zum 16. Dez. waren in der oberen Kirche Einbrecher, entheiligten sie und raubten sie aus. Die Gemeinde empfing die Nachricht mit Entsetzen. Materieller Schaden entstand nicht, da in der Kirche ihrer exponierter Lage wegen wertvolle Gegenstände über Nacht nicht aufbewahrt wurden. Doch umso empörender war die Verkommenheit, mit der man das Tabernakel aufbrach und das Allerheiligste samt dem wertlosen Repositorium entwendete. Den Schmerz, den der Hüter der Kirche, der Pfarrer in seinem Herzen, ob der Entheiligung fühlte, kann man nicht beschreiben. Den versteht nur der, der schon durch die Feuerprobe einer ähnlichen Seelenmarter ging. Der Diözesanbischof ordnete eine Sühneandacht an, um die Beleidigung des Allerheiligsten zu sühnen, die am 29. Dez. abgehalten wurde".

Ergänzend zu dieser Schilderung hat Rudolf Kleiner Folgendes zu Papier gebracht: Vom Raub der Monstranz und des Kelches mit Hostie konnte ich nach vielen Jahren Folgendes erfahren. Die Hostien wurden dort gefunden, wo heute das Sühnungskreuz errichtet wurde. Gefunden wurden sie vom Martin Michl und seinem Vater, wohnhaft Eisenstädterstraße. Sie haben die Hostien zugedeckt, damit sie niemand findet. Sie waren am Weg in den Wald. Beim Heimgehen haben sie Hostien nach Hause gebracht und die Großmutter der beiden Töchter (Anna verheiratet in Breitenbrunn und Maria, verheiratet in Großpetersdorf) hat die Hostien in den Ofen geworfen. Darauf kam eine Stichflamme aus dem Ofen, dass alle in der Familie erschrocken waren. Von diesem Vorfall wurde in der Familie immer wieder erzählt und gesprochen.

Die Gläubigen erscheinen trotz des überaus schlechten Wetters beim Tisch des Herrn, und auf Aufruf des Pfarrers sammeln sie eine bedeutende Summe zur Herstellung des verursachten Schadens und für eine Denksäule an dem Ort, wohin die Bösewichte das Allerheiligste geworfen hatten. An der Stelle, wo man die Hostien gefunden hat, wird ein Denkmal errichtet. Kaum eine Woche nach dem Kirchenraub verschwinden ein Paar Ochsen aus der Gemeinde spurlos, außerdem zahlreiches Kleinvieh (Schweine, Kälber, Hasen, Geflügel usw.), was alles mit dem außergewöhnlich verbreiteten Schmuggel in Verbindung steht. Darum ist es auch natürlich, dass die Behörde Grenzgendarmerie verlangt, um solche grobe Missetaten zu verhindern, Die Grenzgendarmarie besetzt mit einem Trupp die Gemeinde und beginnt ihre Arbeit mit Erfolg.

Unter solch traurigen Umständen endet das Jahr. In diese trostlosen Zustände passt auch das letzte Begräbnis: der erste Selbstmord in der Wirkungszeit des Pfarrers (12 Jahre). Eine alte Frau hatte ihrem Leben in unzurechnungsfähigem Zustand ein Ende gemacht und sich erhängt.
Abschließend beklagt der Chronist noch den Verlust der Orgelpfeifen und der Glocken:
"Im Juni requirierte das Innenministerium, angeblich für Kriegszwecke, die Pfeifen der Orgel der oberen Kirche. Die Orgel der kleinen Kirche gelang es mir damals zu retten, doch im September entging auch sie nicht ihrem traurigen Schicksal. Die Orgeln folgten den Glocken in den ungerecht alles verschlingenden Magen des Krieges und ließen uns trauernd zurück, da sie nun die Andacht unseres Herzens mit ihrer sanften lieben Musik nicht vor Gottes Thron begleiten konnten. Besonders leid tut uns, dass man mit unnützer Barbarei das Zinnmaterial sogleich bei der Abmontierung zerschlug und so für kirchliche Zwecke unbrauchbar machte, obwohl es nicht mehr für Kriegszwecke verwendet werden konnte.

Gott gebe, es wäre die letzte Wunde, die die harte Hand des Krieges der Kirche zufügte!"

"Sei getreu bis in den Tod, so will ich Dir die letzte Ehre geben"

Altmann Johann
Ackermann Martin
Banschitz Thomas
Berger Johann
Ehn Franz
Ekker Alexander
Engel Paul
Fanovitz Alexander
Fuchs Martin
Hafner Johann
Hatscher Josef
Hauser Alois
Hauser Andreas
Hauser Matthias
Held Johann
Hermann Georg
Huber Franz sen.
Huber Franz jun.
Jagoditsch Johann
Jaindl Alfred
Jautz David
Jautz Martin
Karner Julius
Kauschky Karl
Koller Alois
Koller Johann
Kos Josef
Kremser Franz
Liegenfeld Josef
Lippl Andreas
Lippl Josef
Mad Franz
Pfalz Andreas
Pfalz Josef
Pfalz Matthias
Pumpler Johann
Reicharth Johann
Reicharth Franz
Reicharth Ludwig
Ritter Martin
Rohrer Franz
Rohrer Rudolf
Schemitz Viktor
Scherr Gregor
Scherr Josef
Scherr Michael
Scherr Matthias
Scherr Viktor
Schmidt Matthias
Schubert Franz
Schubert Josef
Schuster Michael
Stiglitz Johann
Strobl Johann
Suchi Franz
Tinagl Michael
Tötl Josef
Trimmel Michael
Thurner Josef
Udulutsch Johann
Unger Franz
Unger Martin
Unger Josef
Vlcek Georg
Vlcek Nikolaus
Vukotisch Paul
Wartha Martin
Weidinger Paul
Weidinger Michael
Weninger Alois
Weninger Karl
Zehetbauer Lorenz

1919

Das Jahr 1919 bringt nach Ribarits
"... die Bilder der furchtbaren französischen Revolution auf den Film der geschichtlichen Eregnisse: Ein Volk, eine Generation ohne Gott, ohne Religion, ohne Moral zu wissen, ist schrecklich, wurde nun Wirklichkeit".

"Graf Michael Károlyi mit seiner Regierung erwies sich nicht nur als unbeholfen und als unmündig, sondern geradezu als unpatriotisch und gewissenlos. Er hielt den Zügel der Regierung nur zum Schein in der Hand, die wirkliche Macht lag in den Händen jener extrem-radikalen ungläubigen Elemente, die schon seit Jahren mit ihrer Brunnenvergiftung gleichkommenden, erzieherischen, politischen literarischen und besonders journalistischen Tätigkeit die allgemeine Meinung vergifteten. Es ist nicht Aufgabe des Lokalchronisten Namen zu nennen. Der professionelle Historiker wird nicht versäumen, sie zu erwähnen, die durch ihre egoistischen Abenteuer das Land auf den Rand des Abgrundes brachten.

Die ersten drei Monate des Jahres vergingen unter ständigem Zittern und Zucken, beschäftigt mit dem Gedanken des Kommenden. Die blutigen Ereignisse des 21. März, als in Budapest die rote Herrschaft, die Proletardiktatur, der Kommunismus ausgerufen wurde, warfen ihre furchtbaren Schatten auf die Zukunft voraus. Den Anführern wäre es nicht gelungen die Arbeiter für ihre eigenen abscheulichen Ziele von heute auf morgen plötzlich zu gewinnen, wenn sie nicht schon seit langem die Keime des Zerfalls verbreitet hätten. Diese gewissenlosen Schufte, deren Beschäftigung der Handel mit dem Besitz anderer und auch der Verrat des Vaterlandes war, während ehrliche Menschen im Kugelregen, in unterirdischen Löchern, Schmutz, Schnee und Hitze die tiefe Hölle des Entsetzens litten. Sogleich, als die als Räterepublik getarnte Tyrannei zustande kam, erstickte sie die Meinung aller ehrlichen, vernünftigen Patrioten in Angst und Furcht. Jene, die nicht den jüdischen Abenteurern, die das ganze Land durch ihren unerhörten Terror wie eine märchenhafte Aspisschlange gebannt und gefesselt hielten, waren unaussprechlichen Leiden und Verfolgungen ausgesetzt und setzten ihr Leben aufs Spiel.

Donnerskirchen wurde ein Zentrum der politischen Umtriebe dieser Abenteurerbande. Die warnenden Worte des Pfarrers fanden taube Ohren. Bei der für die glücklich aus dem Kriege Heimgekehrten abgehaltenen Andacht erschienen nur 23 beim Tische des Herrn, während bei den Gasthausversammlungen die Menschen sich drängten, um das von den hetzerischen Agitatoren verbreitete Gift aufzunehmen. Die Gemeindevorstehung wagte nicht, sich dieser gefährlichen Bewegung zu widersetzen. Es verging kaum ein Sonntag ohne Versammlung, an der man natürlich alles Mögliche dem verführten Volk versprach. Wie wäre dieses auch nicht mit den lärmenden Rednern zufrieden gewesen, die beständig betonten, ihr werdet jetzt die Herren, die Grafen, Fürsten und Pfaffen eure Diener. Dies fordert die Gerechtigkeit, die Gleichheit. Seine Tätigkeit und besonders seine Predigten standen beständig unter Beobachtung und geheimer Kontrolle. Durch Anzeigen wurden ihm Drohungen und Rügen zu Teil, doch hatte der Gemeinderat, der sich aus nüchternen Elementen gebildet hatte, durch seine gemäßigte Haltung den Spitz der gegen ihn gerichteten Pfeile vorweg genommen. Es gab jedoch eine Zeit, wo der Pfarrer zum Sprung bereit stand, um auf den Wink der ihm Gutgesinnten die Grenze zu überschreiten, um dem traurigen Los der Geisel zu entgehen, doch Gott sei Dank, kam es nicht soweit.

Auf die das Kreuz lästernden Aussprüche des Ödenburger Regierungskommissärs, des Juden Kellner, entfernte ich wahrhaftig das Kreuz aus der Schule, da die Anführer der hiesigen Organisation mit dem Maurer Gruber und dem Binder David Gölles an der Spitze sich so herausfordernd benahmen und nahmen eine derart feindliche Haltung der Kirche gegenüber ein, sodass ich auf ihr ausdrückliches Verbot gefasst sein musste. Auf Ansuchen des Ortsdirektoriums jedoch kamen die Kreuze nach einigen Tagen wieder auf ihre alten Plätze zurück. Doch waren wir gezwungen, den Religionsunterricht in der kleinen Kirche abzuhalten, da die Räteregierung die Religion als Privatsache erklärte, die die Schule nichts angehe. Aus den Schulbüchern wurde sogar das Wort "Gott" ausgemerzt. Dazu kam die Liquidierung und Kommunalisierung des Kirchenbesitzes, die Regelung der Lebensunterkünfte der Geistlichen, die Verfolgung kirchlicher Personen, Bischöfe, Priester, Mönche, Nonnen geheim und öffentlich. Besonders nachdem die Austrittserklärung nur von einer verschwindenden Minderheit von kirchlichen Personen unterzeichnet wurde. All das riss das religiöse Volk aus seinem Schlaf und brachte es zum offenen Bekenntnis für Religion und Kirche.

Wenn der Volkskommissär für Unterrichts- wesen Siegmund Hunfy am Ostersonntag durch die Priester von der Kanzel verkünden ließ, dass die Räteregierung jedem die Glaubensfreiheit und Ausübung der Religion sicherstellte, die Priester in ihrer kirchlichen Tätigkeit nicht hindere, den Kirchen ihre Bestimmung nicht entziehe und die bisherige Ordnung des Familienlebens nicht zerstören will, so wurde all das vom Volk nur für trügerische Verblendung gehalten, die es auch war. Das Volk begann sich zu sammeln und zu organisieren. So geschah es auch in der Gemeinde Donnerskirchen bei der Wahl des Arbeiter- und Bauernrates, aus dem die Pfarrer als überflüssige Drohnen der Gesellschaft bereits ausgeschlossen waren. Die nüchtern denkenden Bauern gewannen fast mit 700 Stimmenmehrheit und hatte die organisierte rote Garde überstimmt. Aus diesem Grunde begann dann auch die Agitation des Eisenstädter Bezirksdirektoriums gegen den Ortspfarrer, da sie ihm ihre Niederlage seiner Tätigkeit zuschrieben und ihn als Sündenbock ausliefern wollten. Das ist auch natürlich, denn die roten Bolschewisten sahen in der Person des Pfarrers nicht den wohlwollenden Seelenhirten der Gemeinde, sondern die verhasste Verkörperung des religiösen Gefühls und der christlichen Gesinnung. Das größte Hindernis bei der Durchführung ihrer dunklen Pläne durch die Verfolgung und die Hinterhältigkeit, erreichten sie statt Hass eher nur die Flamme verehrender Liebe für seine Person. Und wahrhaftig konnte ich nie während meiner ganzen Wirkungszeit, als in den furchtbaren Tagen der roten Bolschewistenherrschaft so rührender Zeichen der Sympathie und der Verehrung mir gegenüber begegnen.

Die eingestürzte Mauer des Gartens ließ statt der Patronatsherren das hiesige Direktorium errichten. Der Patronatsherr wurde von der Räteregierung nicht nur zu einem Genossen Esterházy degradiert, sondern seines Vermögens verlustig erklärt. Der hiesige Friseur erklärte, er werde den Pfarrer unentgeltlich rasieren, sollte man diesem sein Vermögen konfiszieren, usw. Doch Gott sei Dank ging die furchtbare Epoche, in der die rote Farbe herrschend war und die rote Fahne statt der rot-weiß-grünen, nicht nur am Gemeindehaus, dem Wohnhaus der Grenzgendarmerie, sondern auch am 1. Mai am Schulgebäude durch den Übereifer des genannten Lehrers, wehte. Wie sollte eine derartige Demütigung der kath. Schule dem einstigen Direktor nicht schmerzen, der solange die Schwelle der Schule nicht überschritt, bis er in Ehren nicht dorthin zurückgerufen wurde. Was auch erfolgte, denn in den Herzen lebte immer die unauslösch liche Hoffnung, dass die rote Flut doch brechen wird, wenn sonst nirgends, dann an der Schwelle des ehrlichen und an seiner Scholle krampfhaft festhaltenden Bauernstandes. Der Kleinbauer hatte viel zu leiden. Sein Vieh wurde requiriert. Sein Getreide und Heu zahlte man mit falschem weißen Gelde. Fiel er in den Verdacht, Gegenrevolutionär zu sein, wurde ihm ein unbarmherziger Tribut auferlegt. Es wurden ihm dargebotene Vorteile entzogen. Er wurde unter den Galgen gestellt, erschossen, doch wurde er niemals zum Vaterlandsverräter. Durch seine hartnäckige Ausdauer rettete er jenen Edelstein der Stephanskrone, der durch unseren neuen Nachbarn mit Erlaubnis der glorreichen Sieger als Belohnung ihres niederträchtigen Verrates noch nicht herausgebrochen wurde. Den Großteil der Stadtbevölkerung gelang es den Kun Bélas und Samuellys usw. zu Verrätern und international zu machen, doch an dem Felsen des Bauernstandes zerbarst ihre 131 Tage ausdauernde verdammte Herrschaft. Der Fluch des ganzen Landes trifft jene verkommenen Schufte und ihre Verbündeten, die unser armes Vaterland in ein größeres Unglück stürzten als einst die tatarischen und türkischen Horden. Und trotzdem, wenn einer der Haupträdelführer für die Bluttaten seine wohlverdiente Strafe erhält, die sie über das Land ergehen ließen, lärmen die jüdischen Zeitungen der ganzen Welt über das Wüten des weißen Terrors. Natürlich sind die Rädelsführer alle fast ausnahmslos Juden. Für Österreich wird es stets ein Schandfleck bleiben, dass es noch den blutrünstigen Henkern des Landes Asyl gewährt und sie unter keinen Umständen ausgeliefert und so das Walten der irdischen Gerechtigkeit ihnen gegenüber verhindert und somit das große Elend, in welches wir durch das Bündnis mit Österreich kamen, nur vervollständigt."

Das Dorfleben konnte sich natürlich den Einflüssen der allgemeinen Ereignisse nicht entziehen und trug deren traurige Spuren.

Der Pfarrer kam am 13. Febr. zum Marktstein seines 25jährigen Priesterjubiläums. Doch feierte er sein silbernes Messopfer nicht bei seinen Pfarrkindern, sondern in der Kirche seines Geburtsortes, umgeben vom liebenden Kreis seiner Angehörigen, Vater, Geschwister und nächsten Anverwandten. Der Kreis war jedoch auch unvollständig, da sein Bruder und sein Schwager noch in russischer Kriegsgefangenschaft schmachteten.

Die Gemeinde als Körperschaft nahm von dem Jubiläum keine Kenntnis, da sich die Führung damals schon mit dem Strome treiben ließ, der die Tätigkeit der kirchlichen Person ignorierte. Umso rührender war die seelische Teilnahme einzelner frommer Gläubigen, besonders der Schulkinder, durch Empfang der hl. Kommunion. Ein neuer Kelch, Ciborium, die Versilberung des Rauchfasses, Pazifikale, Stipendienstiftung usw. ließen das Ereignis nicht spurlos vorübergehen.

Der 25. März war ein Unglückstag im Leben der Gemeinde, da man am Morgen den Leichnam einer geistesgestörten Frau aus dem Brunnen zog. Man wusste nicht, war es Selbstmord oder Unglücksfall. Am Nachmittag hielt die rote Organisation eine Volksversammlung und wollte auch eine Demonstration veranstalten, die jedoch vom roten Hahn verhindert wurde. Gleich zu Beginn der Versammlung entstand ein Feuer, das vom Redner sogleich als hinterlistige Gegenbewegung der Weißen bezeichnet wurde. Doch am nächsten Tag stellte es sich heraus, dass es ein Racheakt eines entschlossenen Dienstboten war. Die Scheune Michael Reisinger wurde Raub der Flamme. Reisinger war der Führer der Weißen.

Im Mai verunglückte ein Oggauer Mann am Hotter in der Nähe des Gemeindesteinbruches. Er wurde vom eigenen Fuhrwerk überfahren.

Ende September fand man den in Auflösung sich befindlichen Leichnam einer Kroisbacherin im Wald, die sich verirrte und wahrscheinlich verhungerte.

Am 17. Juli starb Michael Rohrer, der ein Vierteljahrhundert hindurch mit großem Eifer und Gewissenhaftigkeit die Stelle des Kirchenvaters bekleidete. Sein Nachfolger wurde sein Sohn Rudolf.


Für das ganze Jahr ist der Tauschhandel mit den Österreichern bezeichnend, die alltäglichen Sorgen, die Schwierigkeit in der Anschaffung der lebensnotwendigen Sachen, der Kleidungsstücke und der landwirtschaftlichen Artikeln. An Geld ist keine Not, hatte doch jede Ware einen unermesslichen Wert.

Kirschen und Holz gibt es reichlich, nur die Lese bleibt unter dem Durchschnitt. Der Preis entschädigt die Menge, er steigt auf 20 kr. pro Liter, auch qualitativ ist er gut. Von Armut kann in Donnerskirchen gar keine Rede sein, denn durch den Schmuggel, der trotz der Maßnahmen der Grenzpolizei blüht, werden ganz arme und früher in Elend lebende Familien wohlhabend und vermögend. Es sei nebenbei bemerkt, dass die Grenzpolizei keineswegs auf der Höhe ihres Berufes steht, sondern eher zur allgemeinen Verkommenheit beiträgt, die durch den Schmuggel und den plötzlichen Reichtum entsteht. Die Gläubigen geben einen schönen Beweis ihres Eifers, als sie erfahren, wie traurig und kritisch die Lage des Bischofs und der kirchlichen Institutionen in Raab sind. Sie tragen nicht nur durch eine bedeutende Geldspende zur Linderung der Not bei, sondern helfen auch durch Naturalspenden an die bischöfliche Küche, wofür der Bischof wiederholt seinen bischöflichen Segen spendet.

Am 7. September wird die Fahne der Ortsfeuerwehr im Rahmen einer schönen Feier geweiht. Die Weihung nimmt der Ortspfarrer vor, der mit bischöflicher Erlaubnis am Platz vor dem unteren Gasthaus eine Feldmesse hält. Die Fahnenmutter ist die Frau des Präses, Maria Bayer, geb. Rohrer. 25 Feuerwehrleute fehlen, sie sind in der Gefangenschaft oder im Krieg gefallen.

Die öffentliche Sicherheit im Dorfe steht auf schwachen Beinen: Diebstahl und Einbrüche sind alltäglich. Die Täter bleiben entweder unbekannt oder erhalten nur lächerlich kleine Strafen.

Das Schicksal Westungarns liegt dem Pfarrer sehr am Herzen, "da wir vor allem hier an der Grenze daran interessiert waren. Doch die Bemühungen eines kleinen Kreises, an dessen Spitze der evangelische Siebenbürger, der sächsische Apotheker des Dorfes stand, konnten keinen Erfolg erzielen. Der Großteil der Bevölkerung sieht ein, dass unser Los in Österreich nur schlechter wäre, darum nahm sie auch gegen einen Anschluss Stellung. Ob unser Protest Erfolg hatte, wird die nahe Zukunft erweisen. Wir setzen unsere Hoffnung auf die Gerechtigkeit unserer Sache, in das Talent und in die unvergleichliche Rednerkunst des Grafen Albert Apponyi (ungar. Unterrichtsminister), dem es vielleicht in Neully gelingen wird an der Spitze der Friedensdelegation, den von unseren Feinden verführten und falsch informierten Fünferrat von Paris, der befugt ist über unser Los zu entscheiden, zu Gunsten Ungarns umzustimmen. Quod Deus tribuat!"

1920

Durch den Frieden von Trianon sei Ungarn "zur Beute des Bettlers" geworden, schreibt Pfarrer Ribarits über die Neuaufteilung Europas:
"Der Neujahrstag ist das Fest der Wünsche und der Hoffnungen. Was haben wir, verwaiste ausgeraubte Ungarn, zu erhoffen, die wir zur Beute des Bettlers wurden. Wo ist der Stern, dessen Glanz uns Weg und Hoffnung weisen könnte, die wir hier in dieser finsteren ungarischen Nacht dahinstolpern?

Ungarn, du hundertfach schmerzenreiche Mutter, verhülle dein Antlitz, damit du nicht siehst, von dessen Anblick dein Mutterherz zerbrechen würde. Blicke nicht herum, suche keinen Trost! Wenn du nach Westen blickst, siehst du, dass der Bettler der Welt, Österreich dein liebes Kind, das du 1000 Jahre hindurch an deiner Brust genährt hast dir entreißen will, da seine gierigen Staatsmänner, getreu dem alten Brauch, feige und hinterhältig sich dieses in Paris erbettelt hatten. In St. Germain von jenen, die zum großen Verhängnis der Menschheit die Führung der Welt an sich gerissen hatten, das Gewissen verstummen ließen, von dem ja in Österreich stets auch das kleinste Krümchen gefehlt hatte, wenn von Ungarn die Rede war. In diesen österreichischen Bettlersack will man uns gegen unseren Willen, ohne uns zu fragen, das genannte Westungarn oder wie die österreichische Schlauheit es erfand, "Burgenland" hinein stopfen nur darum, weil wir deutsch sprechen, weil wir in deutscher Sprache die Kultur des Landes verbreiten und erhöhen, weil so viele von uns die Sprache Goethes und Schillers erlernten, denn tot homines vales, quot linguas calles ("Soviele Sprachen du kannst, sooft bist du Mensch").

Im Osten presst das falsche Rumänien die Gurgel von Millionen Ungarn zu, im Norden die verräterischen und in verhüllten Elend lebenden Tschechen, im Süden stieß man in die Arme des von Alters her in Not sich windenden Serben die größten Feinde der Menschheit Millionen von Ungarn. Wir mussten den uns aufgezwungenen

Frieden von Trianon, den weder die überzeugende Kraft der Wahrheit, noch die bezaubernde Rhetorik des Grafen Albert Apponyi verhindern konnte, annehmen, mit blutenden Herzen und zitternder Hand mussten wir ihn unterschreiben, doch auch mit der ungebrochenen Hoffnung, dass die ganze Welt sich gegen uns verschwören mag, auch dann lassen wir Westungarn nicht vom Leibe Ungarns reißen, auch dann vereinigen wir uns mit unseren abgetrennten Brüdern, deren schmerzvolles Wehklagen und angstvolles Stöhnen starken Widerhall in unserem Herzen findet. Wir brauchen keine neue Landkarte!


Wenn nicht heute, dann wird morgen die Gerechtigkeit unsere 1000-jährige Landkarte wieder herstellen. Darin ist ausdrücklich die Ansicht der überwiegenden Mehrheit der Gemeinde über die Frage des Anschlusses an Österreich im Gegensatz zum geringen Bruchteil der Bevölkerung, die z.T. vom habgierigen Egoismus, z.T. durch die Gewissenlosigkeit einiger verräterischer Agitatoren. Auch diese werden noch aus ihren tiefen Schlaf erwachen, in den sie durch die Sirenenstimme der schmierigen österreichischen Banknoten, die durch Schmuggel in ihre Taschen wanderten, gewiegt wurden. Im übrigen säte der Schmuggel, der durch die Unverlässlichkeit und rohe Gewalttätigkeit des an der Landesgrenze zusammengezogenen Militärs nicht nur nicht verhindert, sondern nur unterstützt wurde, den Samen der moralischen Zerrüttung und der Verkommenheit in die Herzen, dessen bittere Frucht erst dann zum Reifen kommen wird, wenn die unter den gegebenen Umständen nicht einmal gefährliche Art der Lebensweise und des Reichwerdens mit der Rückkehr der normalen Zustände zu Ende sein wird. Donnerskirchen hatte in der Beziehung einen schlechten Ruf, da man in der Umgebung unsere Gemeinde als Zentrum des Schmuggels betrachtete. Es liegt mir nicht, die Schuldigen zu beschützen, deren es genug gab, doch der Richtigkeit wegen muss ich bemerken, dass die Nachbargemeinden uns in dieser Beziehung übertrafen. Da aber unsere Gemeinde der Grenze am nächsten steht, brachten auch die schleichenden Gestalten der benachbarten Dörfer ihre Schmuggelware von hier aus über die Grenze und so schoben die Hüter des Gesetzes die Sünden anderer ebenfalls Donnerskirchnern in die Schuhe".

Über freudenvolle Ereignisse kann der Chronist in diesem Jahr nicht berichten, da das Trachten nach schneller Bereicherung zu einer Selbstsucht wird, die keine edleren Gefühle aufkommen lassen. Das einzige Ereignis, welches im religiösen Leben der Gemeinde der Aufzeichnung würdig ist, so Ribartis, sei die feier liche Einsegnung des Sühnekreuzes durch den Ortspfarrer am 6. Juni an der Stelle des Kirchenberges, wo nach dem Kirchenraub die hl. Hos tie aufgefunden worden waren. Das Gedächtniskreuz wird von den Spendern der Gläubigen errichtet und kostet 2000 kr. Erwähnenswert ist, dass der Eifer und die Opferbereitschaft des jungen Martin Ackermann, der unentgeltlich aus Ödenburg bis zum Aufstellplatz das Kreuz fuhrwerkt. Ein Frühlings- sturm beschädigt das Dach der oberen Kirche abermals sehr. Die Ausbesserung ist mit ziemlich hohen Kosten verbunden. Am 6. April stirbt der freigebige Patronatsherr, Fürst Nikolaus Esterházy, nach kurzem Leiden in der Blüte seiner Manneskraft im 51. Lebensjahr in Ödenburg. Das Dach der kleinen Kirche wird von der Gemeinde ausgebessert. Glocken hat Donnerskirchen immer noch keine, da die vom Pfarrer persönlich durchgeführte Sammlung nicht das entsprechende Ergebnis bringt.

Ribarits: "Gerade jene, die neuerdings so leicht sich ein Vermögen erworben hatten und das Geld bei Unterhaltungen und Gelagen mit beiden Händen ausgaben, waren sehr engherzig. Allerdings vermissen sie am wenigsten die Glocken, da deren Stimme sie nicht allzu sehr in das Gotteshaus locken könnte".

Das gesammelte Geld wird bei der Verbrauchsgenossenschaft zinstragend angelegt, die im Dezember eröffnet worden war, bis die Summe die notwendige Höhe erreicht. Auch die Anschaffung der Orgelpfeifen und die Verewigung des Andenkens der gefallenen Helden sind immer noch ein frommer Wunsch.

Die Kriegsgefangenen kehren mit einigen Ausnahmen bis Jahresende alle heim, und zwar nicht nur körperlich, sondern auch seelisch gesund.

In der Nacht auf den 17. August zieht ein furchtbares Gewitter über das Dorf und reißt die Bewohner des Dorfes aus ihrem ruhigen Schlaf. Der Blitz schlägt in die Winkler Puszta ein, die ein Raub der Flamme wird. Menschenleben sind keine zu beklagen.

Umso mehr Menschenleben fallen im Laufe des Jahres Unfällen und "sündhaftem Leichtsinn" zum Opfer. "Der liebe Gott möge in einem anderen Jahr unsere Gemeinde von ähnlichen Unglücksfällen, die das Grauen erwecken, bewahren".

Am 11. Februar bohrt sich bei einer Hochzeitschießerei die Kugel in den Kopf eines 17-jährigen Mädchens (Leopoldine Strobl) und verursachte deren Tod. Am 4. Mai erschießt aus Unvorsichtigkeit ein Soldat seinen Kameraden bei der Wacht. Am 21. Mai wird Franz Rohrer vom eigenen Fuhrwerk beim Holzführen überfahren. In der Nacht auf den 22. August erschießt ein Soldat aus unbekannten Gründen, "angeblich während einer Rauferei auf der Straße den braven und gutmütigen Burschen Andreas Pfalz". Am 8. November wird der streitsüchtige Jungbauer Franz Koller in Reisenberg das Opfer eines Mordes. Außerdem gibt es noch kleinere Verwundungen, Ausschreitungen gegen die allgemeine Ordnung. Ribarits: "Diese traurigen Ereignisse sind alle der Verwilderung des Gemütes, der Verrohung der Sitten und dem gänzlichen Verfall der Autorität zuzuschreiben".

Die Kirschenernte ist in Menge und Güte ausgezeichnet, noch besser ist der Preis: 7 - 8 Kr pro kg.

Die Weinlese ist sehr unberechenbar in diesem Jahr. Die Bergweingärten werden vom Oidium fast ganz vernichtet, während die eben gelegenen Weingärten davon verschont bleiben und einen schönen Ertrag bringen. Die Qualität des Weines erreicht die der besten Jahre, auch was den Preis anbelangt. "So errötet fast die Feder: pro Liter 40-50 Kr."

Ribarits: "Ein ungesunder Zustand, bezeichnend für die allgemeine Teuerung, der finstere Gedanken der Zukunft gegenüber erweckt. Nebelige, trübe Melancholie bemächtigt sich der Gemüter und das Jahr mit seinen Leiden, Enttäuschungen, seiner Hoffnungslosigkeit in das Meer der Unendlichkeit versinkt, jene Melancholie, die so wenige Sterne im Dunkeln leuchten sieht.

Werden wir abermals das Aufleuchten des Glücksternes von Ungarn erleben?"

Die Ödenburger Zeitung Nr. 204 berichtete über Donnerskirchen:
"Eine Köpenickiade (Gaunerstreich)"
Ein biederes Bäuerlein aus Deutsch-Österreich weilte vor einigen Tagen in unserer Gegend, um Wein zu kaufen. Im Wirtshause, beim Schmugglertisch, an den er in Unkenntnis der heimischen Sitten ganz unabsichtlich geriet, erfuhr er so manches, was bei uns trotz verstärkter Grenzwache möglich ist. Schon lange gelüstete es ihn nach einen Paar schöner, ungarischer Ochsen, wie sie fast täglich in dem österreichischen Grenzorte Hof zu sehen sind. Allerdings ist dort der Preis ein sehr hoher. Mit dem Reden kommen die Leut zusammen. Ein Schmuggler, der noch nicht das nötige Kapital zusammen hat, um auf eigene Faust Geschäfte abzuwickeln und als sogenannter Treiber verwendet wird, machte sich erbötig, ihm die zu kaufenden Ochsen unter Garantie nach Hof zu schaffen und zwar, wie es hier üblich ist, zum Preise von fünf Kronen per Kilo. Man wurde handelseins und der Bauer kaufte in Gschieß ein Paar Ochsen im Gewichte von 1450 Kilogramm, die er nach Donnerskirchen bringen ließ, um sie bei einem alten Bekannten, der nebenbei ein angesehener und gut situierter Wirtschaftsbesitzer ist, einzustellen. Um 2 Uhr nachts hätten sie über die Grenze gehen sollen. Kreuzvergnügt, ein gutes Geschäft gemacht zu haben, fuhr der Bauer über die Grenze, um am nächsten Tag jenseitz der Leitha die Ochsen in Empfang zu nehmen. Als um 2 Uhr früh die gedungenen Treiber die Ochsen abholen wollten, waren sie verschwunden. Der Wirtschaftsbesitzer wurde geweckt und erklärte ganz entsetzt, dass die Ochsen gestohlen worden sein müssen. Einer der gedungenen Treiber, ein äußerst geriebener Bursche, wußte sofort, wieviel die Uhr geschlagen hat. Er setzte sich kurz entschlossen auf sein Rad und fuhr nach Hof, um dort unter dem aufgetriebenen Vieh nach seinen Schutzbefohlenen Umschau zu halten. Da er sie daselbst nicht vorfand, fuhr er weiter nach Mannersdorf und siehe da, seine Bemühungen waren von Erfolg gekrönt. Die Langgesuchten waren eben von einem Donnerskirchner Burschen verkauft worden. Der Personbeschreibung nach war es der Sohn des Bauern, wo die Ochsen eingestellt waren. Der Treiber, der wieder rasch nach Donnerskirchen zurückfuhr, erreichte den Burschen gerade rechtzeitig beim Ortseingang, wo er dem zu Tode Erschrockenen den Gesamterlös abnahm und dem rechtsmäßigen Besitzer nach Hof überbrachte. Hocherfreut zahlte der Bauer, der Ochsen und Geld schon als verloren betrachtete, dem ehrlichen Treiber 2500 Kronen. Allerdings war letzterer geschädigt, denn wenn er die Ochsen über die Grenze getrieben hätte, würde er 7500 Kronen verdient haben."

1921

Den leidenschaftlichen Ungarn Ribarits schmerzt es zutiefst, dass Westungarn zu Österreich kommt:
"...abgetrennt vom Körper Ungarns, unter dem offiziellen Namen Burgenland, zu einem Ersatzteil des Bettlers von Europa, Österreich".

Pfarrer Ribarits: "Der Geist, der damals geradezu direkt den Oktoberzusammenbruch hervorrief, arbeitete Monate hindurch mit zielbewusster und konsequenter Bosheit an der Zerrüttung der Armee, an der Zermürbung der Bürger, schürte die Unzufriedenheit der Nationalitäten, die Gier der beutelustigen Nachbarn, verschwärzte das Land nach außen hin mit Lügen, bereitete die Herrschaft dummer und verkommener Streber vor und unterstützte sie, auf niederträchtige Art trug er die Integrität des 1000- jährigen Landes zu Markte und brachte in 1921 in unserer engeren Heimat auch seine Früchte zum Reifen, in Westungarn. Er machte uns, abgetrennt vom Körper Ungarns, unter dem offiziellen Namen Burgenland, zu einem Ersatzteil des Bettlers von Europa, Österreich.

Das Schifflein unseres Lebens wurde während des ganzen Jahres auf den Wogen des Hoffens und des verzehrenden und Nerven zerrüttenden Bangens hin und her geschleudert, bis die Flut der groben Gewalt der Siegermächte es in den verfallenen Hafen unseres gierigen Nachbarn, unseres einstigen Verbündeten und Waffenkameraden warf, der mit dem Heißhunger des Bettlers danach griff. Der verschluckte Bissen kam aber seinem nicht zu Gute, er musste ihm bald unverdaut zurückgeben, denn im entscheidenden Augenblick erbebte die Erde und aus den zum Selbstbewusstsein gekommenen Schollen erstrahlte flammend, glühend hell die zurückhaltende rassische Kraft und die geknebelte Vaterlandsliebe. Es hallten die Wälder, die Gebirgskette an der tausendjährigen natürlichen Grenze schüttelte die Mähne ergrimmt, die bestohlene ungarische Erde warf aus ihrem Mutterleib das begrabene Selbstbewusstsein, das Sklavenantlitz errötete unter dem letzten und niederträchtigsten Schlag, die gefesselte Hand schlug in die Luft, und der gekettete ungarische Wille schrie in das Ohr des Leichenschänders. Nein, wir lassen es nicht!

Der ungarische Soldat verließ die Westgrenze mit gefalteten Händen, Ödenburg, Eisenstadt wurde preisgegeben. Regierung ordnete unter dem Druck des Trianoner Mühlsteines den Abzug an. Das offizielle Ungarn zog ab, doch das inoffizielle, das hier gebliebene , verwaiste Westungarn schlug mit seiner Faust in das gierige, von Habgier entstellte Gesicht, das uns von Wien her angrinste. Der als Bruder angenommene Tyrann kam, doch der zum Bruder ernannte Deutsche hielt sich fest an der tausendjährigen ungarischen Scholle und schrie dem kurzsichtigen gierigen Österreicher ins Gesicht: Ich, der Deutsche, der Schwabe, der Kroate will Ungar, immer nur Ungar bleiben, wenn ich auch nicht ungarisch kann.

Ganz Ungarn begrüßte mit huldigenden Glauben und glücklicher Freude das Aufflammen der flammenden Begeisterung, die zwar eitler Wahn schien gegenüber der riesigen Übermacht, da ja hinter Österreich ganz Europa stand mit dem Friedensvertrag von St. Germain, doch erreichte sie doch soviel, dass die eindringende österreichische Gendarmerie und Behörde nach kaum einer Woche andauernder Traumherrschaft das Land wieder verließ und als Übergangsstadium das sog. Lajtabánschág zustande kam.

Die Venediger Besprechung, die das Schicksal Ödenburgs und seiner Umgebung von einer Volksabstimmung abhängig machte, war ebenfalls ein Ergebnis dieses Aufflammens und brachte die für Ungarn günstige Entscheidung Mitte Dezember. Der Rückzug erfolgte nicht ganz ohne Befriedigung der schäumenden Rache, an die wir nach den Ereignissen des Jahres 1849 gewöhnt waren von seitens der Österreicher. Es könnten erzählen jene bedauerungswürdigen ungarischen Männer, Pfarrer, Notare, Beamten usw., die von der retirierenden österreichischen Gewalt mitgeschleppt wurden, und die nach derben Beleidigungen, körperlichen Misshandlungen und unmenschlichen Prügeln nach Wochen aus den feuchten Zellen des Wiener Landesgerichtes entlassen wurden. (Der Dechant von Wulkaprodersdorf, die Pfarrer von Siegendorf, Zagersdorf und Trauersdorf). Die drei Herbstmonate vergingen unter bangender Ungewissheit und kraftzermürbende Nervosität. Es hielten uns ungarische Freischärlertruppen, die Abteilungen von Héjjas, Friedrich und Pronay besetzt, die allerdings oft nicht dem ungarischen Namen zu Ehre gereichten, da in die Schar der Idealisten und der seelisch intakten jungen Leute sich auch verkommene, unzuverlässige Leute mengten. Das größte Übel war jedoch die Rivalität der einzelnen Trupps im Kampf um die Macht, deren trauriges Ergebnis am 9. Okt. die standgerichtliche sofortige Hinrichtung eines ungarischen Freischärlers und nach einigen Tagen eines aus Österreich kommenden spionageverdächtigen und kommunistisch verdächtigen Juden. Das Leben des ersteren wurde am Anger, des Letzteren im Wald von der Kugel ausgelöscht. Die Bewohner unserer Gemeinde empfingen die ungarischen Truppen nicht nur mit Zurückhaltung, sondern gerade zu feindselig, da die geheim Agitation für Österreich gewisser Kreise im Herzen der arbeitenden Klasse (einstige Kommunisten) auf dankbaren Boden traf, doch kamen bei uns keine Undiszipliniertheiten, größere Ausschweifungen vor, von Plünderungen, größeren Erpressungen kann keine Rede sein. Die Jungens blickten höchstens voll Sehnsucht in Richtung der Weinkeller, sie verdienten sich wahrlich nicht den Titel "Banditen", dessen sie die österreichischen Zeitungen bezichtigen. Sie legten großen Wert auf allgemeine Ordnung und Vermögenssicherheit. Herr Pfarrer klagt, dass diese jungen ungarischen Soldaten von der Bevölkerung sehr unfreundlich aufgenommen wurden.

Nach dreimonatigem Aufenthalt drängte die zwingende Kraft des Trianoner Friedensvertrages die ungarischen Truppen aus unserem Gebiet und die Österreicher sehr vorsichtig wieder eindrangen und uns siegestrunken besetzten.

Der Osterbesuch des Königs und sein zweiter Versuch um Allerheiligen herum den leeren Thron wieder zu besetzen wird von den Historikern gewürdigt werden, der Lokalchronist beschränkt sich nur auf die Erwähnung der Tatsache, dass das Volk mit großer Freude seinen gekrönten König am Throne des hl. Stefans begrüßt hätte und wehen Herzens seine Verbannung zur Kenntnis nahm..."


Das Dorfleben nimmt seinen gewohnten Gang. Der Winter ist mild, der See ist nicht so weit zugefroren, dass die Leute das notwendige Streurohr heraus bringen können. Die günstige Witterung im Frühling für Kirschen, Getreide und Wein machen berechtigte Hoffnungen, doch die andauernde Trockenheit im Sommer machen diese für Getreide und Heu zunichte. Kirschen gibt es reichlich, der Preis ist hoch (14-18 Kr. pro kg.), "doch gewissenlose Schufte schmuggelten aus Wien eine große Menge gefälschten Geldes in das Dorf, wodurch viele empfindlich geschädigt wurden". Die Lese ist in Menge und Güte sehr gut, und da der Preis des Weines sehr hoch ist (50-60 Kr. pro Liter), können die Dorfbewohner den Kampf mit der ungeheuren Teuerung aufnehmen, die durch die österreichische Herrschaft nur noch drohender wird. Die Ernte von Getreide, Futter, Kartoffeln, Bohnen, Kukuruz und Kraut bleibt tief unter dem Bedarf. Die Weinpresse in der Pfarre muss repariert werden (Spindel, Preßbaum, Stein). Das Ganze kostet 10.000 Kr., die aus dem Klingelbeutel verwendet werden. Der Schmugglerei wird durch die veränderten Landesgrenzen ein Ende gesetzt, "und die Herrn und Damen Schmuggler, die ihre Nase schon ziemlich hoch trugen, mussten nun vom hohen Ross steigen und zu Fuß auf die Wege der normalen bürgerlichen Beschäftigung sich begeben. Wenn sie nur auch den Weg zur Gottesfurcht und Sittlichkeit finden würden, von dem sie durch den erschmuggelten Reichtum abgekommen waren".

Auf kirchlichem Gebiet sind bedeutendere Ereignisse nicht zu verzeichnen. Der großen Teuerung wegen kann von Anschaffung kirchlicher Gegenstände keine Rede sein. Man muss froh sein, die alltäglichen Ausgaben begleichen zu können. Große Schwierigkeiten ergeben sich beim Zahlungsverkehr zwischen der ungarischen und österreichischen Valuta.

Die neuen Orgelpfeifen werden in Steinamanger hergestellt, doch kann die Lieferung wegen der Schwierigkeiten im Zugverkehr nicht erfolgen. Die Sammlung für die neuen Glocken steigt in diesem Jahr von 47.000 Kr. auf 122.000 Kr. Die Hoffung besteht, dass die Kirche im Jahre 1922 Ersatz für die im blutigen Krieg verlorenen Glocken bekommt.

Der Chronist schließt seine Aufzeichnungen:
"...mit benommenen Herzen, voll dunkler Ahnung, insgeheim in ungarischer Sprache, ist es doch offiziell verboten die klangvolle Sprache eines Petöfi, Arany, Vörösmarty, Gyulai zu benützen. Österreich soll aber sich nicht einbilden, dass es dadurch glücklich oder groß wird, und in größerem Maße den deutschen Geist und die deutsche Kultur verbreiten wird. Wie hätte unser Volk Jahrhundert hindurch seine uralten deutschen Sitten und seine Sprache bewahren können? Mit aufrichtiger und verständnisvoller Liebe drückte der Ungar seine deutschen Brüder an sein Herz und erwartet nur von ihnen in Herz und Seele Ungar zu sein".

"In Verbindung mit dem Friedensvertrag vom Trianon, wo ein Teil des Burgenlandes Österreich zugesprochen wurde, haben sich ungarische, bewaffnete Truppen entlang der Staatsgrenze im Leithagebirge aufgehalten. Diese Truppen nannte man Freischärler (zusammengewürfelte irreguläre Verbände). Da gab es die Hejjas, (waren gegen den Anschluss an Österreich) und die Ostenburger (nach ihrem Anführer benannt) waren die Königsgetreuen. Die beiden verfeindetet Gruppen lieferten sich heftige Straßenschlachten im Dorf wobei die Ostenburger Gruppe entwaffnet wurde.

Die Hejjas erlassen folgenden Tagesbefehl:
1. Jeder ist verpflichtet, sich eine Legimation zu lösen, pro Person 50 Kr die immer bei sich zu tragen sind.
2. Das Verlassen des Dorfes ist nur nach Ausweisung dieser Legimation gestattet.
3. Um 8 Uhr abends ist Gasthaussperre, nachher hat sich niemand auf der Gasse blicken zu lassen.
4. Wer raubt, plündert oder stiehlt, wird erschossen.
5. Die Hunde müssen angehängt werden.
6. Alle Gewehre, Revolver, die mit keinem Waffenpass gedeckt sind, sind abzugeben.
7. Wer diese Verordnungen übertritt, wird streng bestraft (Geld- und Prügelstrafe)".

Die Strafen werden von den Patrouillen willkürlich verhängt.

Ohne Erfolg protestiert eine Abordnung der Gemeinde (Richter Kroyer Michael, Bayer Josef und dessen Schwiegersohn, Maar Hans - ein Ödenburger) gegen diesen Tagesbefehl vor dem Regierungskommissariat und dem Militärkommando in Ödenburg.

Nachdem die Freischärler von dieser Aktion erfahren, misshandeln sie die beteiligten Personen.

Die Gemeinde hat die Pflicht, für die Verpflegung der Truppen zu sorgen.

Frau Dr. Auer Gisela hat ein Zitat des Pfarrers Ribarits Josef aus dem Ungarischen übersetzt:
"Es ist nach alldem verständlich, dass die Bevölkerung den Freischärlern wenig Sympathie entgegenbrachte. Dieser Teil des Frontabschnittes spürt schon stark die unheilvolle Nähe Wiens und die Arbeit der österreichischen Agitatoren. Die Bevölkerung unserer Gemeinde empfing die ungarischen Truppen nicht nur mit Zurückhaltung, sondern ausgesprochen feindlich, da die geheime österreichfreundliche Agitation in gewissen Kreisen der Arbeiterklasse, (der alten Kommunisten) dankbaren Boden fanden. Nach dreimonatigem Aufenthalt vertrieb die zwingende Kraft des Vertrages von Trianon die ungarischen Truppen aus unserem Gebiet, worauf mit großer Vorsicht, ohne Widerstand, der Österreicher wieder eindrang und uns siegestrunken okkupierte (besetzte)".

Als die österreichische Gendarmerie in Donnerskirchen einzieht und besetzt, versammeln sich die Schulkinder mit den Lehrkräften vor dem Gemeindeamt und singen zur Begrüßung der Gendarmerie das Lied "General Laudon rückt an".

1922

Das neue kirchliche und politische System, die "Verösterreicherung", die Führung der Schule, Landtagswahlen, der Tod des Friedenspapstes Benedikt XV., der Tod von König Karl IV. auf Madeira, die Orgelpfeifen und die Geldentwertung sind Themen, über die der Chronist im Jahr 1922 berichtet:
"Bei dem raschen Nacheinander der Ereignisse, inmitten des sorgenvollen Lebenskampfes hat die Geschichte eines Jahres die Wirkung eines dahinrasenden Wirbelsturmes auf die Seele, auf deren Boden nur jene Ereignisse tiefere und bleibende Furchen, die sie näher und unmittelbar berühren. Die anderen schwirren
über sie hinweg, wie ein bunter Schmetterling über eine blumenreiche Wiese fliegt, ohne deren bunte Blumen mit seinen Flügeln zu berühren."

Das Jahr 1922 war für uns kein gewöhnliches Jahr, eher ist es als ungewöhnlich zu bezeichnen mit seinen bitteren und erfolglosen Kämpfen, die unser patriotisches Herz mit der gleichgültigen Rinde der schmerzhaften Stumpfheit überzogen und es gegenüber dem neuen kirchlichen und politischen System gleichgültig und unbekümmert machten. Wie ein lebender Automat tut man seine Pflicht um mit den kirchlichen und weltlichen Behörden nicht in Konflikt zu kommen, denen man durch die Stelle zu Gehorsam verpflichtet ist, doch ohne Herz und Hingabe, ut aliquid fecisse videatur, ("damit es wenigstens den Anschein habe, als sei etwas geschehen") und das Glaubensleben keinen Schaden leide.

Schon am Anfang standen wir schon unter österreichischer Verwaltung, welche in der Schule und im öffentlichen Leben mit glühendem Eisen auszurotten trachtete alles, was im geringsten Zusammenhang mit dem Ungartum war. Den Schreiber dieser Zeilen deklarierte der Schulinspektor als geduldeten Gast, der nur solange das Recht hat hier zu wirken, so lange er den österreichischen Geist verbreitet und in die Herzen pflegt. "Die Zeiten haben sich geändert, wir sind die Hausherrn, Sie sind hier ein geduldiger Gast." Grund zu dieser Rüge gab der Umstand, dass der neue Schulinspektor die Verösterreicherung der Schule nicht befriedigend fand, im Schulleiter nicht ein blindes Instrument zur Verwirklichung seines Planes fand. Die Schärfe der Rüge wurde aber durch die Berufung des Gerügten auf den Paragraph des Friedensvertrages von Trianon, demnach Burgenland weder den Ungarn noch den Österreichern gehörte, sondern den alt eingesessenen Einwohnern. "Nun, Herr Schulinspektor, sind sie Burgenländer?" Blicken sie in die Augen des vor Ihnen sitzenden, sich nicht erniedrigenden Angeklagten: er ist trotz seiner ungarischen Muttersprache und seiner ungarischen Abstammung ein echter Burgenländer, seit 28 Jahren wirkt er im Burgenlande und lässt sein Recht als Hausherr im Burgenlande (in seiner Burg) von niemanden anfechten. Andere Streitigkeiten hatte der Chronist im Laufe des Jahres nicht mit den Behörden und seines Wissens gab es dazu keine Veranlassung. De internis non iudicat praetor! ("über das Innere [d.h. das, was im Inneren des Menschen vorgeht] urteilt der Richter nicht").

Auf Wunsch der Wiener Erzbischöflichen Behörde wurde die pädagogische und wirtschaftliche Führung der Schule auf ein Mitglied des Lehrkörpers übertragen um die Lehrerschaft für das kath. Schulwesen zu erhalten, so blieb der Pfarrer in der Schule nur Religionslehrer und vorläufig noch der Präses des kath. Schulstuhles. Der kirchliche Administrator wurde im Burgenland vom Herrn Kardinal-Erzbischof von Wien als apostolischer Administrator am 24. Sept. übernommen und von diesem Zeitpunkt an sind die Matrikel und amtlichen Schriften in deutscher Sprache zu führen. Der Herr Bischof von Raab verabschiedete sich in liebenswürdigen und warmen Rundschreiben vom Burgenland die Priester ersuchend, das Band der Liebe zur altehrwürdigen Diözese Raab durch die nur vorläufige Grenzziehung nicht zu lockern.

Bei der Landtagswahl wählten 85 % der Gemeinde auf die christlich - soziale Partei, doch das ähnliche Verhalten mehrerer anderer Gemeinden konnte nicht verhindern, dass die Regierung des Burgenlandes in die Hände der roten Interessengemeinschaft übergehe, welche nur allzu oft ihr wahres Gesicht gegenüber Kirche, Religion und ihre Diener vorzeigt.

In unser Abgeschlossenheit von der Außenwelt erfuhren wir nichts über die Krankheit des Hl. Vaters Benedikt XV., nur bei der Nachricht seines Todes besannen wir uns, dass der große Friedenspapst am 22. Jan. dorthin zog, wo die nie verwelkenden Blumen des ewigen Friedens duften, aus denen er beim besten Willen in seinem Leben keinen Kranz flechten konnte, um damit die durch Hass und Rache von einander getrennte Menschheit zu umschließen. Sein Nachfolger trägt den Namen Pius XI., der sich aber als Stiefvater des Burgenlandes erwies, in dem er durch seine Anordnung es samt seinen Priestern der altehrwürdigen Diözese Raab entriss. Ebenso rasch, wie der Friedenspapst, starb der zweite Friedensapostel, das bedauernswürdige Opfer des blutigen Weltkrieges am 1. April in seinem 35. Lebensjahre, König Karl IV. in der Blüte seines Lebens auf der Insel Madeira. Unser Herz verkrampft sich bei dem Gedanken, dass der Herrscher eines nicht lange noch 50 Millionenreiches, der unter günstigeren Umständen ein gütiger Vater und Glücksbringender Wohltäter seines Volkes gewesen wäre, vor dessen ritterlichen Charakter, seiner tiefen Religiosität auch seine verschwörensten Feinde die Fahne der Anerkennung beugten, sein junges Leben in der Trauer der Verbannung schließen musste. Sein tragischer Tod gereicht niemals der übrigens königstreuen und ritterlichen ungarischen Nation zur Ehre.

Ein der Aufzeichnung würdiges Ereignis des kirchlichen Lebens ist die Besorgung der Orgelpfeifen für beide Kirchen im Werte von 50.000 ung. Kronen vom Steinamangerer Orgelbauer Sándor Kemenesi im Juni. Es ist interessant, dass die Pfeifen auf Schmuggelwegen über die Grenze gebracht werden mussten um den hohen Zolltarif zu umgehen, der die Ausgaben erheblich erhöht hätte. Die nötige Summe wurde durch eine Theateraufführung und durch Sammlung aufgebracht. 20.000 Kr. zahlte die Gemeinde. Bei der Aufbringung dieser Summe stellten die Burschen des Dorfes eine große Hilfe des Pfarrers dar, so bei der Sammlung von Most wie auch bei dessen Verkauf, als auch bei der Vorführung eines Theater stückes. Das Letztere: "Das Dorf ohne Glocken"., erntete einen unheimlichen Erfolg, so da noch 10 Mill. Kronen Überschuss blieben, aus welcher Summe der Rückstand spielend beglichen werden konnte. Am 6. Jänner war die feierliche Weihe, die der Eisenstädter Probst Michael Nagy vornahm. Wenn ich nun noch erwähne, dass der Winter streng genug war und die Bevölkerung viel Rohr aus dem See bringen konnte, die Kirschen und Weinernte ebenfalls gut war, so habe ich im Großen und Ganzen das Jahr gekennzeichnet

Bezeichnend für das ganze Jahr ist die riesige Geldentwertung, der große Unterschied zwischen der österr. und der ung. Valuta, und die damit verbundenen Schwierigkeiten beim Kauf und Verkauf. Es gab Zeiten wo 1 ung. Krone 60 österr. Kronen wert war, aus diesem Unterschied ist die unerhörte Höhe der Preise zu erklären. Was uns die geheimnisvolle Tiefe des nächsten Jahres vorenthält, weiß nur der liebe Gott".

Gemeindevorstand:
Richter: Michael Kroyer
Gemeinderäte: Josef Förstl, Rupert Heurigs, Anton Schemitz, Josef Weißenbäck Beisitzer: Paul Hatscher und Johann Hafner

Gemeindeangestellte:
Gemeindesekretär: Kirchlechner Emmerich
Oberlehrer und Kantor: Zimmermann Ignatz
Lehrer: Niegl Michael
Lehrerin: Job Anna Glöckner: Jautz Anton
Hilfskraft: Kirchlechner Karoline
Hilfssekretär: Schneider Emmerich

Baumeister Gruber Michael ersucht den Gemeinderat, wegen der großen Teuerung um eine Nachtragszahlung von 25.000 Kr für den Bau der Apotheke. Die Gemeinde gewährt ihm 20.000 Kr. Da der Baumeister damit nicht zufrieden ist, übergibt die Gemeinde den Bau einer anderen Firma.
Auf Grund der schlechten Wirtschaftslage wandern folgende Donnerskirchner nach Südamerika aus:

Name  Jahrgang Familienstand
Brünner Franz
Ackermann Franz 
Ackermann Juliana 
Ruttner Josef
Rohrer Josef 
Hasieber Mathias 
Lehner Josefine
Lehner Martin
Hauser Robert
Hauser Anna
Kritsch Michael
Krenn Johann
Gänsbacher Martin 
Kritsch Alois
Kritsch Rosa
Kritsch Konrad
Kritsch Stefanie 
Pfalz Josef
Pfalz Franz
Öler Martin
Rohrer Rupert
Udulutsch Alois 
Hauser Robert
Hauser Anna 
Rohrer Josef
Kritsch Michael
Unger Theresia
Krenn Johann
Pfalz Franz
Kopf Josef
1891
1890
1897
1887
1905
1895
1897
1916
1899
1902
1902
1899
1897
1888
1888
1923
1925
1902
1901
1916
1904
1912
1899
1903
1905
1903
1897
1897
1901
1903
ledig
verheiratet
verheiratet
ledig
ledig
ledig
ledig
Kind
verheiratet
verheiratet
ledig
ledig
ledig
verheiratet
verheiratet
Kind
Kind
ledig
ledig
Kind
ledig
ledig
verheiratet
verheiratet
ledig
ledig
ledig
ledig
ledig
ledig

 

 

Literaturverzeichnis